Plagiats-Vorwürfe gegen Dan Brown
Hätte die Klage Erfolg, könnte das erhebliche Folgen haben. Es müssten dann unter Umständen nicht nur tausende Romane aus dem Handel genommen werden; möglicherweise dürfte das Buch gar nicht mehr verkauft werden. „Sakrileg“ wird zudem auch gerade in Hollywood verfilmt und soll schon im nächsten Frühjahr ins Kino kommen. Könnten sich Richard Leigh und Michael Baigent mit ihrer Klage durchsetzen, wäre auch die Filmverwertung gefährdet.
Ob das Vorgehen der beiden Sachbuch-Autoren Aussicht auf Erfolg hat, ist allerdings fraglich. Medienberichten zufolge werfen sie Brown vor allem vor, geschichtliche Hintergründe über den heiligen Gral und die biblische Figur der Maria Magdalena aus ihrem Werk übernommen zu haben. Tatsachen, wie geschichtliche Hintergründe sind jedoch – jedenfalls nach deutschem Urheberrecht – nicht geschützt, sondern Gemeingut.
Weiterhin behaupten Leigh und Baigent, dass Brown sie angeblich bewusst als Autoren von “The Holy Blood and the Holy Grail” in seinen Erfolgs-Roman eingebaut habe. So sei der Name eines der Protagonisten in „Sakrileg“ („Leigh Teabing“) aus dem Nachnamen von Richard Leigh und einem Anagramm des Namens Baigent gebildet. Auch erinnere die Romanfigur an den dritten Autor des Sachbuches aus dem Jahr 1984, der – wie Teabing im Roman – unter einer schweren Krankheit leide.
Der Hintergrund der Klage wird angesichts dieser doch wenig gravierenden Vorwürfe nicht ganz klar. Es drängt sich die Frage auf, ob es sich hierbei nicht eher um einen Marketing-Gag handelt, um den Verkauf des 20 Jahre alten Sachbuches noch einmal anzukurbeln. Denkbar ist auch, dass es um gekränkte Eitelkeit geht. Brown soll in seinen Roman eine abfällige Bemerkung über “The Holy Blood and the Holy Grail” eingebaut haben.
Was dahinter steckt, werden Interessierte eventuell ab Februar 2006 aus den Medien erfahren. Dann soll der Prozess in London beginnen.
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