Google Video zeigt copyright-geschützte Filme
„Die schlimmste Urheberrechtsverletzung aller Zeiten“ nannte ein Blogger den Zwischenfall, nachdem verschiedene Communities im Internet gemeldet hatten, dass sie über den neuen Google-Dienst Zugang zu Hollywood-Filmen und TV-Serien erhalten haben. Zu dem öffentlich angebotenen Material gehörten Filme wie die Matrix-Trilogie, „The Big Lebowski“ und „Scarface“ oder TV-Serien wie „The Family guy“ oder „Stargate“. Im Laufe des Donnerstags hatten allerdings auch die Google-Techniker gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmte und das Material aus der Datenbank entfernt.
„Unser Ziel ist es die Information der Welt zu organisieren und dazu gehören die Tausende von Programmen, die jeden Tag auf unseren Fernsehbildschirmen zu sehen sind. Google Video ermöglicht es, ein wachsendes Archiv von Sendungen zu durchsuchen – von Sportereignissen über Dinosaurier-Dokus bis zu Nachrichtensendungen“, so stellt sich der Dienst selbst vor. Google Video ist aber kein einfacher Suchdienst nach Video-Content, der sowieso schon im Netz vorhanden ist, sondern erlaubt es Videomaterial auf den Google-Server upzuloaden, so dass auch unabhängige Filmemacher ihre Produktionen über Google veröffentlichen können. Aber nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Fernsehsender und Filmproduktionsfirmen sollen Google Video füttern. Auf der Webseite von Google-Video werden unter anderem der Discovery Channel, Fox News, CNN, die UNICEF oder CSPAN als Partnerprogramme genannt. Google Video gibt es vorerst nur auf Englisch.
Das Team von Google Video scheint aber zum Start geschlafen zu haben: Einige der urheberrechtlich geschützten Filme waren schon seit Anfang Juni auf dem Server. In den FAQs des Upload-Services schreibt Google, dass das ganze Material vor Aufnahme in die Datenbank geprüft wird – auf Urheberrechts- und Jugendschutzverletzungen. Die Firma gibt allerdings zu, dass dieser Prozess nicht „wasserdicht“ ist und baut auf die Mitarbeit der Nutzer, die verdächtige Filme melden sollen. Das scheint zwar in diesem Fall funktioniert zu haben, ob Google aber ein Interesse hat, dass das so öffentlich passiert, ist zu bezweifeln.
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