BitTorrent: In Österreich ausgezeichnet, in den USA ausgebuht
Beamte des FBI und der Immigration and Customs Enforcement (ICE) führten Mitte vergangener Woche zehn Razzien in unterschiedlichen, über die USA verstreuten Städten durch und schlossen damit das BitTorrent-Netzwerk „Elite-Torrents“. Laut dem US-Justizministerium hatte Elite-Torrents „mehr als 133.000 Mitglieder und soll in den vergangenen vier Monaten die illegale Verbreitung von mehr als 17.800 verschiedenen Filmen und Softwarepaketen ermöglicht haben, die insgesamt 2,1 Millionen mal gedownloadet wurden“. Auf der Website von Elitetorrent.org sieht man seit Mittwoch nur das Siegel des Justizministeriums und des Department of Homeland Security auf blutrotem Hintergrund – mit der Nachricht, dass diese Seite dauerhaft vom FBI und dem ICE geschlossen wurde.
Die Software BitTorrent erlaubt es, die Serverlast, die das Herunterladen von größeren Dateien, wie Filmen oder Softwarepaketen, mit sich bringt, auf die jeweiligen Downloader zu verteilen. Praktisch bedeutet das, dass sich ein User eine Torrent-Datei von einem Webserver herunterlädt, über die dann die Verbindung zum Netzwerk hergestellt wird. Je beliebter eine Datei, desto schneller geht der Download, weil man von vielen Anbietern gleichzeitig downloadet.
Genau diese Idee der einfachen und schnellen Verbreitung hat die Jury der Ars Electronica dazu angeregt, BitTorrent den Sonderpreis in der Kategorie „Digital Communities“ zu verleihen. Sie stellt dabei in den Vordergrund, dass es für Künstler, die ihre eigenen Arbeiten im Netz zum Download bereitstellen, teuer werden kann, wenn zu viele Leute ihr Werk herunterladen. BitTorrent biete ein „genial einfaches Prinzip, das Künstlern auf gemeinschaftliche Art und Weise hilft, ihre Arbeit auch weiterhin im Sinne der ‚free software’ Idee zur Verfügung stellen zu können“, da es die Last auf viele User verteile, heißt es in der Erklärung zur Auszeichnung.
Was sagen Sie dazu?