Google Print – eine „gigantische Urheberrechtsverletzung“?
Wie der US-amerikanische IT-Nachrichtendienst „cnet-News.com“ berichtet, stellt die Vereinigung in einem Brief an Google einige Fragen zum Status des Programms. Peter Givler, geschäftsführender Direktor der AAUP, sagte gegenüber cnet: „Die Behauptung, Google Print für Bibliotheken sei durch Fair Use gedeckt, ist zumindest fragwürdig.“ Fair Use ist eine Art Schrankenregelung des US-Copyright-Systems, die es beispielsweise erlaubt, aus geschützten Werken zu zitieren.
„Wenn es sich nicht um Fair Use handelt, ist es eine gigantische Urheberrechtsverletzung“, ergänzte Givler. Google hatte vor einiger Zeit damit begonnen, die Bestände einiger großer öffentlicher und Universitätsbibliotheken zu digitalisieren, um sie durchsuchbar und über das Internet abrufbar zu machen.
Eileen Rodriguez von Google sagte am Dienstag, die Firma respektiere die Rechte der Urheber. Das Google Print-Programm enthalte einige Vorkehrungen, Bücher nur so anzuzeigen, dass das Urheberrecht nicht verletzt werde – etwa, indem nur bibliografische Informationen oder lediglich einzelne Sätze aus solchen Büchern angezeigt würden, die geschützt sind.
Ganz ähnliche Fragen dürften bei der Einrichtung einer europäischen digitalen Bibliothek auftauchen. Vor kurzem hatten sechs Staats- und Regierungschefs der EU, darunter Bundeskanzler Schröder, angekündigt, europäische Bibliotheken dabei zu unterstützen, Werke zu digitalisieren, so dass Nutzer über das Internet darauf zugreifen können.
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