Brockhaus: online, umsonst und mit Werbung
Der “Brockhaus” ist das Schwergewicht mit Tradition unter den deutschsprachigen Lexika. Gegen die kostenlose Online-Konkurrenz konnte sich der Brockhaus nicht mehr behaupten. Auch eine Reinkarnation als USB-Stick half nicht. Die Zeiten, als die Menschen Tausende Euro für ein Universallexikon ausgaben, sind endgültig vorbei. Dreißig Bände voll geballter Fachkompetenz zollen jetzt der Wikipedia Tribut. In Zukunft wird der Brockhaus nur noch online erscheinen, kostenlos für die Nutzer, dafür mit Werbung. Das berichtet der Heise Newsticker. Anders als bei der Wikipedia dürfen die Leser aber nicht mitschreiben — jedenfalls vorerst.
Was dem Brockhaus billig ist, kann einer Zeitung nur Recht sein. Auch die Capitol Times aus Madison, Wisconsin, wird, so Spiegel Online, in Zukunft nur noch online erscheinen.
Sowohl beim Brockhaus als auch bei der Capitol Times zieht der Umstieg ins Netz den Abbau von Arbeitsplätzen nach sich.
Den Spiegel-Verlag scheint der Brockhaus-Schritt zu eigener Initiative aufgestachelt zu haben:
“Mit einem Klick zu den wirklich wichtigen Informationen: Der SPIEGEL startet die größte kostenfreie Recherche-Datenbank im deutschsprachigen Internet. SPIEGEL WISSEN liefert Ihnen mit einer einzigen Suchabfrage Bertelsmann-Lexikoneinträge, Wikipedia-Treffer und alle Artikel aus dem SPIEGEL-Archiv von 1947 bis heute.”
Man sieht, der Wettbewerb ums/mit dem Wissen läuft auf Hochtouren.
Was sagen Sie dazu?