Europa geht gegen ACTA auf die Straße
Heute findet in Europa wieder ein “Anti-ACTA-Aktionstag” statt. ACTA – vier Buchstaben die für eine Zeitenwende in der öffentlich wahrnehmbaren Diskussion um die zukünftige Ausgestaltung des Urheberrechts stehen. Insbesondere die Generation unter 30 findet sich plötzlich mit Schildern in der Hand auf Demonstrationen gegen etwas wieder, was nur die wenigsten noch vor einem halben Jahr auf dem Schirm hatten. Es ging um andere Dinge des Alltags, nun geht es um die gefühlte Grundfrage wer darf wann und vor allem was mit meinem digitalen Leben machen? Doch der Protest ist weit mehr als ein Gefühl, obwohl dies noch der maßgebliche Antrieb des Protestes ist. Es geht auch um Inhalte, um sehr komplizierte Inhalte.
iRights.info und Wikimedia Deutschland haben deswegen zusammen eine sachliche Aufklärungs- und Informationsbroschüre aufgelegt. In der kostenlos und unter einer CC-Lizenz veröffentlichten Broschüre “ACTA – Der Big Bang der Netzpolitik” erklären wir um was es bei den Protesten überhaupt geht und welches die Kritik an ACTA ist. Die iRights-Autoren Matthias Spielkamp und Alexander Wragge zeichnen den Verhandlungsprozess und die Ziele des Übereinkommens nach – anschaulich dargestellt anhand einer umfangreichen Analyse und einer Zeitleiste. Zudem werden die potentiellen Auswirkungen eines solchen Vertrages für Entwicklungs- und Schwellenländer wie auch für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland erläutert. Beachtung finden auch sogenannte “Chilling Effects”, insbesondere für Projekte die auf Open Content setzen. ACTA steht beispielhaft für strukturelle Bestrebungen das Internet stärker zu kontrollieren und zu regulieren, wer dabei möglicherweise unter die Räder kommt ist ebenfalls Thema der Broschüre – soviel sei hier schon verraten, Demokratie und Transparenz sind dabei.
Alle Informationen zur Broschüre, wie auch die Broschüre selbst, finden sich hier bei iRights.info.
Informationen zum “Anti-ACTA-Aktionstag” finden sich im “StoppACTA-Wiki” der Kampagne. Wo überall Demonstrationen stattfinden kann man sich hier grafisch aufbereitet in der “Google Protest Map” ansehen. Bei YouTube haben die Demo-Organisatoren zudem ein Mobilisierungsvideo eingestellt.
Weitere Informationen finden sich in den ausführlichen Broschüren “Warum ist ACTA so umstritten?” und zum “Internetkapitel 27” des Vereins Digitale Gesellschaft. Letzterer hat auch die Kampagne “Kontaktiere deinen Europaabgeordneten” ins Leben gerufen.
Und wenn Sie sich fragen wer eigentlich heute demonstriert, hier findet sich ein Imagevideo.
Was sagen Sie dazu?