EU-Rat will Open Access bis 2020, blühende Fantheorien, begehbare Wikipedia
Öffentlich finanzierte Forschungsergebnisse sollen bis 2020 „standardmäßig“ offen zugänglich sein. So hat es zumindest der EU-Ministerrat beschlossen. Die niederländische Ratspräsidentschaft verkündet sogleich per Pressemitteilung: „Alle wissenschaftlichen Artikel in Europa ab 2020 ungehindert zugänglich“. Wie das passiert? Die EU-Kommission, die Mitgliedstaaten und weitere Beteiligte werden in dem Beschluss aufgefordert, „Maßnahmen zu ergreifen“.
- EU-Rat: Ergebnisprotokoll der Sitzung vom 26./27.5.2016 (PDF)
- EU-Rat: Beratungsergebnisse „Der Übergang zu einem System der offenen Wissenschaft“ (PDF)
Warum Hodor aus Game of Thrones nur ein Wort sprechen kann und andere ungeklärte Fragen aus Romanen, Filmen oder Serien behandeln Fantheorien. Was früher das Hobby von Fanclubs für Comics oder Fantasy-Romane war, ist im Internet zum popkulturellen Breitensport geworden. Wie sich das Verhältnis von Produzent und Rezipient wandelt, was es mit „World Building“ und „Forensic Fandom“ auf sich hat, beleuchtet der Zündfunk Generator in einem hörenswerten Radiofeature (MP3).
3406 Bände ergäbe es derzeit, wenn man die deutschsprachiche Wikipedia ausdruckt. Der Künstler Michael Mandiberg hat damit bereits begonnnen und macht die Größenordnung der freien Enzyklopädie erfahrbar: Die begehbare Installation „Print Wikipedia: from Aachen to Zylinderdruckpresse“ ist bis zum 2. Juli in der Berliner Galerie Import Projects zu sehen. Parallel dazu lädt Mandiberg die Inhalte beim Print-on-Demand-Dienst Lulu hoch. Das soll etwa 14 Tage dauern, die Ausstellung zeigt den Fortschritt dabei an.
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