Dokumentation „Zugang gestalten!“ 2019 und Ausblick auf 2020
Vom 30. Oktober bis 1. November fand in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main die 9. Konferenz „Zugang gestalten! – Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe“ statt. Nun ist die Konferenzdokumentation fertig.
Über das dreitägige Treffen der rund 300 Teilnehmenden aus Museen, Archiven, Bibliotheken und weiteren Einrichtungen, die sich zu Chancen und Möglichkeiten der Bewahrung, Vermittlung und Zugänglichmachung des europäischen Kulturerbes austauschten, hatten wir ausführlich berichtet.
Kürzlich stellten die Veranstalter die Dokumentation fertig. Auf der Konferenz-Webseite finden sich Videomitschnitte und Fotos der Keynotes, Kurzvorträge, Workshops und Podiumsrunden sowie das Programmheft und ein Trailer, der die ereignisreichen Tage zusammenfasst. (Alle Fotos und Videos sind unter der freien Creative-Commons-Lizenz CC-BY 4.0 veröffentlicht.)
Vor kurzem legte das hinter der Konferenz stehende Konsortium den Termin für die nächste Ausgabe der Veranstaltungsreihe fest:
Die 10. Internationale Konferenz „Zugang gestalten!“ findet vom 28. bis 30. Oktober 2020 in der Münchner Stadtbibliothek im Gasteig statt.
Das Leitthema 2020: Schwieriges Erbe
Zum Leitthema der nächsten Konferenz schreiben die Veranstalter in ihrer ersten Ankündigung:
„Zum kulturellen Erbe gehören nicht nur die Schatzkästchen zweckfreier Kunst, zum kulturellen Erbe gehört nicht nur das Schöne, Wahre und Gute. Zum kulturellen Erbe gehören auch die Zeugnisse von Rassismus, Antisemitismus und Homophobie. Zum kulturellen Erbe gehört auch das Kolonialerbe, gehören Propaganda- und Hetzschriften. Dazu gehören auch Bauwerke, die mit einer klaren nationalistischen Intention gebaut wurden und die heute einerseits als Denkmäler erhalten werden, andererseits aber neu kontextualisiert werden müssen. Zum kulturellen Erbe gehören auch Filme, die ganz offensichtlich oder auch versteckt rassistische Haltungen propagieren. Dazu gehören viele Dokumente, die Zeugnis geben darüber, wie verbreitet menschenfeindliche Haltungen waren, sobald es um das tatsächlich oder vermeintlich Fremde geht. Zum kulturellem Erbe gehören auch die Zeugnisse von Menschenrechtsverletzungen, bei denen sich die Frage stellt, ob ihre Ausstellung diese nicht noch vertieft.
Wie sollen wir mit solchen Zeugnissen, wie sollen wir mit diesem Erbe umgehen? Soll es frei zugänglich gemacht oder in „Giftschränken“ versteckt werden? Wie können, dürfen oder müssen solche Dokumente kontextualisiert werden? Wie wird in anderen Ländern mit solchen Zeugnissen umgegangen?“
Aktuelle Informationen auf zugang-gestalten.org
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