Zugang Gestalten! 2019: Konkrete Lösungen für die Digitalisierung des kulturellen Erbes
Im Mittelpunkt der diesjährigen „Zugang gestalten!“-Konferenz stehen pragmatische Lösungen, mit denen sich Museen, Archive und Bibliotheken den Herausforderungen stellen, das kulturelle Erbe zu digitalisieren. Dabei geht es auch um die Regelungen der EU-Urheberrechts-Richtlinie, etwa zu vergriffenen Werken und Kollektivlizenzen.
Wie die Veranstalter der internationalen Konferenz in ihrer Ankündigung (PDF) betonen, sei es zwar wichtig, dass Kulturerbe-Einrichtungen die Digitalisierung konzeptionell einbetten, doch sie dürften dabei nicht in grundsätzlichen Auseinandersetzungen verharren. Vielmehr bedürfe es „pragmatischer Lösungen, um rechtliche, technische und institutionelle Hindernisse zu überwinden.“ Daher geben sie während der zweitägigen Veranstaltung praxiserprobten und konkreten Umsetzungen besonders viel Raum, wie das umfangreiche Programm zeigt.
Vorstellung pragmatischer Lösungen
Dazu gehört beispielsweise ein Lizenzierungsservice für vergriffene Werke, wie ihn die Deutsche Nationalbibliothek in Zusammenarbeit mit den Verwertungsgesellschaften anbietet. Oder aber Projekte und Schnittstellen einzelner Archive und Museen, mit denen diese ihre Bestände digital zugänglich machen, etwa beim Südwestrundfunk, bei der Akademie der Künste, im Badischen Landesmuseum oder im Jüdischen Museum Frankfurt. Diese und weitere Lösungen aus der Praxis werden am ersten Konferenztag näher vorgestellt.
Ein anderes Panel behandelt dann die „Normdaten“ beziehungsweise Metadaten und ihre Brückenfunktion für Kultur und Wissenschaft. Zudem soll es in weiteren Vorträgen und einer Podiumsrunde um die Kollektivlizenzen gehen, von denen sich die einen „Pragmatismus und Rechtssicherheit“ sowie eine Lösung rechtlicher Probleme bei massenhaften Digitalisierungen versprechen. Die anderen stellen in Frage, ob sie tatsächlich als Allheilmittel taugen. Das lässt eine ebenso kontroverse wie aufschlussreiche Diskussion erwarten.
Praxisworkshops zum Mitmachen
Am zweiten Konferenztag können sich die Teilnehmenden an Praxisworkshops beteiligen, etwa zur Funktionsweise der Wikipedia, zur Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen oder welche Auswirkungen die Digitalisierung in den Geisteswissenschaften für Gedächtnisinstitutionen hat. Am Nachmittag widmet sich ein Panel den geänderten Rahmenbedingungen, die die neue EU-Urheberrechtsrichtlinie und deren Umsetzung in deutsches Recht bringen wird. Ein weiteres Panel geht auf Fragen des Risikomanagements für Kulturerbe-Einrichtungen ein.
„Zugang gestalteten!“ findet vom 31.10. bis 1.11.2019 in den Räumen der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich und online möglich.
iRights e.V. und iRights.info sind Mitveranstalter von „Zugang Gestalten!“. Zu den weiteren Mitveranstaltern zählen Deutsche Nationalbibliothek (DNB), Deutsches Filminstitut Filmmuseum (DFF), Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz, Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Das Bundesarchiv, Deutsche Digitale Bibliothek (DDB), Wikimedia, Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH), Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS), Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM). Die Schirmherrschaft der Konferenz hat die Deutsche UNESCO-Kommission, weitere Unterstützung kommt vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main.
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