Open Access in Berlin: Zwei Gespräche und eine Ausstellung der Max-Planck-Gesellschaft (Update)
Soll das Wissen in Museen und Sammlungen frei im Netz zugänglich sein? Dieser Frage widmet sich die Berliner „Science Gallery” der Max-Planck-Gesellschaft mit einer rund vierwöchigen Veranstaltungsreihe. Begleitend zu einer ständigen Ausstellung finden zwei Podiumsdiskussionen statt. Update 6.12.2013: Vom Podiumsgespräch steht eine knapp zehnminütige Videozusammenfassung online, hier eingebettet:
Museen, Archive und Bibliotheken sind die traditionellen Orte, Wissen zu speichern. Was bedeutet „Open Access“ für sie? Welche Regeln und Regelungen wären notwendig? Aus Anlass des zehnten Jahrestages der „Berliner Erklärung“ gibt es in der Max Planck Science Gallery am Berliner Gendarmenmarkt vom 25. Oktober und bis zum 23. November die Reihe „30 Tage für Open Access“. Matthias Spielkamp, Redaktionsleiter bei iRights.info, moderiert die Podiumsgespräche. (Eintritt frei, Anmeldung erbeten bei <mpgberlin at gv.mpg.de>).
Am 4.11.2013 um 19 Uhr heißt es „Kulturgut im Zeitalter der digitalen Reproduzierbarkeit. Was bringt Open Access Museen und Sammlungen?“. Es diskutieren Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Jürgen Renn, Direktor am Berliner Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte:
Mit Open Access verbunden sind nicht nur praktische Probleme der Datenerfassung, sondern auch die Angst, dass die neue digitale Museumswelt in Konkurrenz tritt mit dem Original. Wo bleibt die Aura des Objekts? Kommen Besucher noch ins Museum, wenn alles digital verfügbar ist? Viele Museen stellen sich der Herausforderung und beginnen digitale und analoge Präsentationen kreativ miteinander zu verbinden. Was ist zukunftstauglich? Welche Rolle spielt das Museums in einer digitalisierten Welt, und kann Open Access den Wert von Sammlungen als Wissensspeicher auch unterstützen?
Am 18.11.2013 um 19 Uhr geht es um die Frage, ob Open Access die Position der Bibliotheken stärkt oder noch mehr Arbeit auf sie zukommt: „Who’s afraid of red tape? Open Access for a next generation science library”.
Vielfach sind die Bibliotheken noch nicht einmal auf dem aktuellen Stand der Technik angekommen. Zu wenige Ressourcen, schwierige Sammlungsgeschichten und die zunehmende Flut von Publikationen lassen die angestammten Wissensspeicher oft als Nachzügler erscheinen.
Darüber sprechen Jens Vigen, Leiter der Forschungsbibliothek am Forschungszentrum CERN und Richard E. Luce, Dekan der Bibliotheken der University of Oklahoma.
Seit dem 25.10.2013 ist in der Science Gallery auch die ständige Ausstellung „Wissen für alle” zu sehen. Sie handelt von der Welt des wissenschaftlichen Publizierens, der Globalisierung von Wissen und der Entwicklung der Open-Access-Bewegung. Geöffnet ist sie Dienstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr, Montag und feiertags geschlossen. Der Eintritt ist frei.
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