Urheberschaft erkennen vs. Urheberschaft verwischen: Adversarial Stylometry
Wer hat’s geschrieben? Mit der Antwort auf diese Frage beschäftigt sich die Wissenschaft der Stilometrie schon seit dem 19. Jahrhundert und untersucht anonyme oder pseudonyme Texte mit statistischen Methoden auf ihre Urheber. Noch jüngeren Datums – und sozusagen die Konterwissenschaft dazu – ist die „Adversarial Stylometry”, die die Umgehungsmöglichkeiten solcher Verfahren untersucht.
Auf dem 28. Chaos Communication Congress haben Rachel Greenstadt und Michael Brennan von der Drexel University (Philadelphia) heute einen bemerkenswerten Vortrag über den Stand der Dinge gehalten. Zugleich haben sie zwei zeitgleich veröffentlichte Programme vorgestellt, die gegensätzliche Ziele verfolgen: Während JStylo ein Programm zur Autorenerkennung ist, soll Anonymouth das Gegenteil leisten und Spuren von Autorenschaft verwischen. Beide Programme sind frei erhältlich – wobei es sich noch um frühe Alpha-Versionen handelt.
Über die Perspektiven der Stilometrie schreibt Cory Doctorow bei BoingBoing:
Stylometry matters in many ways: its state of the art changes the balance of power between trolls and moderators, between dissidents and dictators, between employers and whistleblowers, between astroturfers and commenters, and between spammers and filters.
Was sagen Sie dazu?