GEMA-Bilanz 2007
Am 22. April 2008 fand die Jahrespressekonferenz der GEMA statt, auf der wichtige Geschäftszahlen für das vergangene Jahr bekannt gegeben wurden.
- Der Gesamtertrag (Einnahmen) sank von 874,4 Millionen Euro im Jahr 2006 auf 849,6 Millionen Euro im Jahr 2007, ein Rückgang um 2,8 Prozent oder 24,8 Millionen Euro.
- Der Anteil der Kosten stieg im gleichen Zeitraum um fast 10 Prozent von 13,9 Prozent (121,7 Mill. EUR) auf 14,2 Prozent (120,3 Mill. EUR) vom Ertrag (woran vermutlich hohe Fixkosten bei der GEMA Schuld sind).
- Daraus ergibt sich dann unterm Strich eine Verteilungssumme von 729,3 Millionen Euro (2006: 752,7 Mill. EUR), die an die GEMA-Mitglieder (Urheber und Rechteinhaber) ausgeschüttet wird.
Zum Vergleich: 1998 — also vor dem durch Napster ausgelösten Tauschbörsen-Boom — belief sich der GEMA-Gesamtertrag auf umgerechnet 748,9 Millionen Euro, der Kostensatz lag bei 13,8 Prozent und die Ausschüttung betrug 645,5 Millionen Euro (Zahlen laut GEMA-Geschäftsbericht 2000).
Für den Rückgang der Einnahmen in 2007 gegenüber 2006 macht die GEMA im Wesentlichen zwei Faktoren verantwortlich:
- “Deutliche Rückgänge der Vergütung für die Lizenzierung von Tonträgern im In- und Ausland”
- “Aufgrund des vertragslosen Zustands mit den Kabelnetzbetreibern sind die Vergütungen im Bereich Rundfunk rückläufig”
In Punkt 1 spiegelt sich der Rückgang beim Verkauf von Tonträgern wieder, für die Tonträgerhersteller Abgaben an die GEMA abführen müssen.
In Punkt 2 geht es um den offenen Streit zwischen GEMA und Kabelnetzbetreibern um die Höhe der zu zahlenden Urheberabgaben für die Weiterleitung von Fernseh- und Rundfunksendungen per Kabel.
Im vergangenen Jahr ist die GEMA wiederholt gegen verschiedene Anbieter im Internet vor Gericht gezogen. Hier die Liste der Beklagten laut GEMA:
- Rapidshare.de
- Rapidshare.com
- Rapidshare.org/link
- VideoTube
- UseNext
- Usepirat
- Alphaload
- Expressload
- MP3flat.com
- Oxedion
Nach eigener Aussage war die GEMA dabei sehr erfolgreich:
“Alle von der GEMA bislang initiierten Verfahren wurden im Sinne der Urheber entschieden”
Und schließlich läßt die GEMA seit dem vergangenen Jahr die GEMAscouts, das sind “Jugendliche [die] sich im Dienst der GEMA deutschlandweit für den Schutz der Urheberrechte von Komponisten und Textdichtern [einsetzen]”, für den “Schutz des geistigen Eigentums” werben.
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