Neue Verwertungsgesellschaft C3S sammelt 118.923 Euro
79 Tage hat sie gesammelt, 118.923 Euro sind es geworden: Das hat die Cultural Commons Collecting Society bis gestern Mitternacht per Crowdfunding erreicht. Die erste Etappe – 50.000 Euro Eigenkapital für die Gründung – hatte die GEMA-Alternative, die langsam Konturen annimmt, schon nach drei Wochen genommen. Am Mittwoch hat sich die C3S dann auch formell als Europäische Genossenschaft gegründet. Bis Ende Oktober läuft nun die Frist, mit der die Unterstützer offiziell Mitglied der Genossenschaft werden können.
Das selbstgesetzte Ziel, 200.000 Euro für weitere Entwicklungsarbeit zu sammeln, hat die C3S aber nicht erreicht. Sammelt die C3S den Betrag noch bis zum Ende des Jahres, will der Innovationswettbewerb Digitale Medien des Landes NRW denselben Betrag als Förderung drauflegen. Auch darunter kann gefördert werden, dann aber anteilig weniger. Update: Das ist offenbar doch nicht der Fall.
Weniger Geld heißt für die C3S vor allem: Weniger Zeit, die das bis jetzt ehrenamtlich arbeitende Team aufwenden kann – damit auch mehr Zeit bis zum Start, den die Initiatoren schon 2015 für möglich halten.
Welche Motivation und Ideen hinter der C3S stehen, haben die Gründer gerade auch in einem Manifest festgehalten. Für die C3S steht aber vor allem noch viel Arbeit bevor: Sie muss Mitglieder gewinnen und eine Infrastruktur aufbauen, um beim Patent- und Markenamt als Verwertungsgesellschaft zugelassen zu werden.
Das Crowdfunding ist dabei nur ein Punkt, an dem deutlich wird: Eine Verwertungsgesellschaft aufbauen ist eine Mammutaufgabe. Zumal dann, wenn die Erwartungen an eine faire Alternative so hoch sind. Aber was das alte Mammut GEMA wohl gesammelt hätte?
Update: Die C3S hat jetzt auch eine Presseerklärung veröffentlicht.
2 Kommentare
1 Wolfgang Senges am 3. Oktober, 2013 um 18:29
Lieber David,
danke für den Artikel.
Leider hat sich aber ein kleiner, aber um so wesentlicher Fehler eingeschlichen:
“Auch darunter kann gefördert werden, dann aber anteilig weniger.”
Das ist nicht korrekt. Sollten weniger als 200.000 € an Eigenmitteln bis Ende des Jahres aufgebracht werden können, gibt es nach jetzigem Stand *keine* Förderung.
Also: Entweder die C3S startet mit weniger als 200k ins neue Jahr, oder aber mit mind. 400k.
Liebe Grüße
Wolfgang (CEO // C3S SCE)
2 David Pachali am 3. Oktober, 2013 um 19:47
Hallo Wolfgang,
das wundert mich, denn das war die Aussage der Staatskanzlei NRW, bei der ich dazu nachgefragt hatte. Nun gut, oben jetzt ein Update.
Gruß,
David
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