Flickr macht Creative-Commons-Nutzung schwierig
Vor kurzem hatte iRights.info zehn Anlaufstellen für freie Bilder im Netz vorgestellt – darunter auch Flickr, das Angebot mit dem größten Fundus an Bildern unter Creative-Commons-Lizenzen. Ein Grund dafür liegt darin, dass der Dienst schon seit vielen Jahren einfache Möglichkeiten bietet, Bilder unter Creative-Commons-Lizenzen zu veröffentlichen. So kann eine CC-Lizenz als Standard für neu hochgeladene Bilder festgelegt werden, und die für Suchmaschinen wichtige maschinenlesbare Lizenzinformation wird automatisch ergänzt.
Doch Bilder unter Creative-Commons-Lizenzen dann weiterzuverwenden, wird Flickr-Nutzern zunehmend schwerer gemacht, worauf Cory Doctorow bei Boingboing hinweist:
- Die maschinenlesbaren Metadaten wurden nach Doctorows Aussage entfernt. Meines Erachtens wurden sie zumindest geändert oder reduziert, denn nach Lizenzbausteinen kann Flickr weiterhin durchsucht werden.
- Die weit verbreiteten Logos für die Creative-Commons-Lizenzbausteine sind weggefallen, die Lizenzinformationen verbergen sich hinter einem Tab mit „Info“-Zeichen.
- Ein Download per Rechtsklick ist seit einiger Zeit nicht mehr möglich, die Option verbirgt sich hinter einem Button namens „•••“.
Wie immer bei Änderungen an Webangeboten ist vieles Gewöhnungssache, doch deutlich wird bei Flickr, dass der Dienst kaum noch darauf ausgerichtet ist, freie Inhalte leicht nachnutzbar zu machen. Doch das ist genau das, was jeder erreichen will, der unter Creative Commons veröffentlicht. Eine einfache Möglichkeit, um ein Bild gleich mit passendem Lizenzhinweis weiterzuverwenden, sucht man beispielsweise vergeblich.
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Doctorow weist zudem auf ein Bookmarklet für den Browser hin, das zumindest das Kopieren der Lizenzangaben erleichtert. Vielleicht bessert Flickr aber auch noch nach – am Lizenzhinweis wurde offenbar gerade noch einmal geschraubt. Statt eines allgemeinen Urheberrechtshinweises ist nun zumindest der Lizenzname auf den ersten Blick sichtbar; möglicherweise bereits eine Reaktion auf den Artikel Doctorows.
Der von Sean Bonner und Tausenden von Nutzern 2012 an die neue Yahoo-Chefin Marissa Mayer gerichtete Hinweis hat sich doch noch nicht ganz erledigt:
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